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Reiseberichte

Irland

Shannon / Irland 2007

Alte Herren TUS Hoisdorf

Irland soll ja sooo schön sein, immer grün wie die Landesfarben, gemütliche Kneipen, Golf spielen, die Fische in den Flüssen streben von allein an die Angel - das wollen wir doch mal sehen! Einige aus unserem Altherren Fußballteam waren schon einmal da und waren sehr begeistert.

Also Flug bei Ryanair gebucht (muß man nicht haben, andere Linienfluggesellschaften sind auch nicht viel teurer, aber zuverlässiger), Boote gechartert und los. Klappte auch fast alles, allerdings verschob die besagte Airline unmittelbar vor dem Start den Flug um einen Tag. Der Bootsvermieter machte Gott sei Dank mit und hängte ebenfalls einen Tag an.
Wir landeten in Dublin bei bestem Wetter, nach weiteren 90 Minuten Busfahrt erreichten wir Athlone am Shannon, im Herzen Irlands. Hier regnete es dann leider. Unser Bootsvermieter, der uns vom Bus abholen ließ, brachte dann aber je eine Flasche Jameson und Baileys zur Begrüßung mit, was erheblich zur Aufhellung der Minen beitrug!

Es folgte eine theoretische Einweisung auf deutsch per Video, eine weitere mündliche auf irisch-englisch, dann endlich ging es aufs Boot und hier gab es die dritte Einweisung in der Praxis - die verstand dann endlich fast jeder.
Das Boot war eigentlich ein kleines Schiff, Zehn Meter lang, mit Platz für 4 Personen, eine Doppelkabine mit Dusche und WC im Bug, eine im Heck. Pantry mit 4-Flammen Gasherd, Backofen, Kühlschrank. Zwei Ruderstände innen und am Oberdeck vereinfachen das manövrieren, 75 PS Diesel reichen auch gegen Strom und bei Wind.

Nun schnell die Klamotten verstaut, und los ging es.
Unser Käpten Jörg verholte das Schiff sicher an seinen ersten Liegeplatz im Hafen. Es klappte alles, sogar das Festmachen.
Jetzt wurde erst mal Athlone am Abend erkundet. Das Nichtrauchergebot wird überall akzeptiert, die Kneipenwirte haben aus der Not sogar eine Tugend gemacht und kurzerhand die Hinterhöfe überdacht, ein paar Gasstrahler aufgestellt und so ihre Kapazität verdoppelt. Bei Lifemusik und Guinness unterhält sich hier Jung und Alt ohne Trennung.

Am nächste Morgen war das Wetter dann wieder schön. Schon 500m weiter die erste Schleuse, erster Test, alles klappte. Nach ca. 1 ½ Std. erreichten wir dann Clonmacnoise, eine sehenswerte Klosteranlage aus dem ersten Jahrtausend.
Hier marodierten einst die Wikinger, weshalb die Gebäude alle sehr rustikal und mit Wehrtürmen ausgerüstet waren.
Nach deren Besichtigung ging es weiter auf dem idyllischen Shannon. Links und rechts vereinzelte Gehöfte und Herrenhäuser, weidendes Vieh (wieso gibt es hier nirgends Steakhäuser?) auf Wiesen, durch Knicks oder Hecken getrennt, brütende Schwäne, Reiher, Wildenten und Kormorane. Auch erste Angelversuche vom fahrenden Schiff wurden gemacht, leider vergebens.

So mußten wir, als wir mittags in Shannonbridge anlegten, doch ins Lokal zum Essen: "Old Fort", sehr empfehlenswert, angeblich das beste Irlands. Das ist auch gut möglich, denn gute Restaurants sind dünn gesät. Nach einigen weiteren Schleusen erreichten wir gegen Abend den Hafen von Banagher, unser erstes Etappenziel.
Es folgten wieder vergebliche Angelversuche. Der abendliche Ausgang wurde erkundet, musiziert wird überall, allerdings erst ab 10.00 pm Uhr und das Abendmahl mußte ja auch noch eingenommen werden. Den Abend verbrachten wir dann in so einer Art Haifischbar, mit origineller musikalischer Besetzung und natürlich wieder brechend voll.

Am morgigen Tag sollte gegolft werden. Das ist in Irland in fast jedem Ort möglich und auch für Laien kein Problem, da man an bestimmten Tagen, auch ohne Platzreife für wenig Geld auf den Golfplatz darf. Schnell wurden morgens noch ein paar Trockenübungen gemacht, dann ging es wieder an Bord.
Durch herrliche, jetzt leicht hügelige Landschaft fuhren wir den Hafen von Portumna entgegen. Der Shannon schlängelt sich durch schilfbestandene Uferstreifen, Pappeln, Weiden und Schwertlilien säumen das Ufer. kleine und größere Inseln teilen von Zeit zu Zeit den Fluß, einige einmündende Flüsse, Kanäle und Totarme mahnen zur Vorsicht beim Navigieren.

Jetzt verbreitert sich der Fluss zu einem See, Achtung Untiefen, und wir laufen den Hafen an. Die Taxe für die Golfer wartet schon. Jörg und ich, absolut keine großen Golfer, entschließen uns zur Erkundung der Umgebung. Ganz in der Nähe ein Castle mit schönem Schloßgarten und die Ruinen einer Klosteranlage aus dem Mittelalter. Im Ort ein paar schöne Kirchen, sonst gibt es hier nicht viel.

Allerdings sind die schön gestalteten Eingangsportale der Geschäfte, wie fast überall in Irland, schon sehenswert. Die Lokale sind offenbar nicht auf Fremde eingestellt, so daß wir diesen Abend auf dem Schiff essen werden. Ehe wir an Bord zurückkehren, machen wir noch eine schöne Wanderung durch den unter Schutz stehenden Naturpark.
Wieder an Bord werden noch mal die Angeln ausgeworfen, wir fangen aber nur Köderfische. Auch der abendliche Versuch mit einem geliehenen Angelboot brachte keinen Hecht, keinen Lachs, nicht mal einen geräucherten Aal. So gab es wieder Spiegeleier mit Speck und Mettwurst.

Am nächsten Morgen wird noch mal Frischwasser gebunkert, wichtig wie wir später merken sollten. Dann ging es los, jetzt stromauf. Schon nach einer guten halben Stunde erreichten wir die Drehbrücke. Nach kurzer Wartezeit ging es weiter in einem Rutsch nach Shannonbridge. Von hier aus wollten wir per Bus nach Tullamore zur Besichtigung einer Whisky-Destille starten. Ein Schleusenwärter machte uns dann fast den schönen Plan zunichte. Zwei Stunden ließ er uns warten - Lunchtime. Wir kamen dennoch rechtzeitig an.
Noch ein bißchen einkaufen, dann brachte uns der Busfahrer, Helldriver wie alle Kutscher in Irland, auf schmalen Straßen im Höllentempo zur Destille. Links und rechts wird im großen Stil Torf abgebaut, der zum Schnapsbrennen, aber auch zur Beschickung eines Kraftwerks genutzt wird. Die Besichtigung war ein wenig enttäuschend, weil uns leider niemand gesagt hatte, daß hier nicht mehr produziert wird und das Gebäude nur noch als Museum genutzt wird.

Es gibt aber, wie wir auf dem Rückweg sahen, einige kleinere Destillen im Betrieb, die man ebenfalls besichtigen kann. Nicht enttäuschend war dann unser abendlicher Kneipenbesuch, wieder gute Musik, Guinness und natürlich brechend voll.
Der letzte Tag auf dem Wasser auf dem Weg nach Athlone, brachte uns leider wieder  Wetterverschlechterung. An der Schleuse am Wehr noch ein letzter Angelversuch . Hurra, Christof hat den ersten und einzigen Hecht gefangen, Angelkönig, 50 cm Riesenfreude. Er wird geschlachtet, Jörg schneidet 8 Karbonaden und brät ihn in Butter - lecker.
Den Abend ließen wir dann in "Seans Bar" , der angeblich ältesten Bar der Welt ausklingen. Das Gebäude stammt aus dem 9. Jahrhundert, ein Stück Mauer und eine Urkunde aus der Zeit ist noch erhalten. Das Bier war jedenfalls nicht so alt und die Lieder, die der Barde hier vortrug, vom Feinsten! Der Abschied von Athlone war noch mal hektisch, dafür ließ uns dann die Airline in Dublin wieder warten.

Fazit:
Athlone ist interessant und schnell von Dublin zu erreichen, eignet sich daher als Charterort und Start des Törns sehr gut. Irland ist toll und sicher nicht nur eine Reise wert. Wir haben ja fast nur den Shannon gesehen, aber:
Fliegen besser mit renommierter Fluglinie über Reisebüro. Bootcharter auch, geht aber auch über Internet. Unser Verleiher Athlone Cruisers Ltd. war sehr zuverlässig.
Boot und Crew sorgfältig auswählen, gut zuhören bei der Einweisung und Wasser bunkern nicht vergessen! Lieber zwei 4er- als ein 8er Boot mieten, ist leichter zu manövrieren!
Wer angeln will , sollte für den Erfolg besser ein Boot mieten oder ankern.
Es gibt tatsächlich Fische im Shannon und angeln lohnt sich, wie wir bei den vielen Anglern gesehen haben!
Wer Weißbrot oder krümeliges Schwarzbrot mag, ist hier richtig, sonst lieber Brot mitbringen!
Wer gern Bier trinkt, dunkel oder hell, ist hier auch richtig, Wein geht eher selten!
Wer Gourmet-Restaurants sucht, muß meist lange suchen, selber kochen ist angesagt oder MC Donalds. Kleinigkeiten wie Toast, Suppe oder Stew gibt es aber auch in den meisten Kneipen.
(Uwe Steffen)

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