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Reiseberichte

Nordland mit MS Hamburg

Nordland mit MS Hamburg

Kreuzfahrten in den hohen Norden beinhalten gewöhnlich einige Landgänge an der norwegischen Küste und bieten dafür weniger Stops in der Arktis. Da wir Norwegen schon sehr gut kennen, war die von Plantours angebotene Reise vom 13.-27.Juli 2012 mit der neu getauften MS Hamburg vorher (Kolumbus) für uns genau das Richtige.

Ein Direktflug ab Hamburg brachte uns nach Longyearbyen auf Spitzbergen, wo wir am 14. Juli gegen 2.00 nachts das Schiff bestiegen. Da es erst morgens um 6.00 ablegen sollte, nutzen wir (fast als Einzige) die helle Polarnacht zu einem einstündigen Spaziergang durch diese norwegische Bergwerks- und Dienstleistungssiedlung.

Nach kurzem Schlaf bewunderten wir vormittags die Berge und Gletscher im Tempelfjord von der Reling aus und hatten nachmittags einen mehrstündigen Landgang in der teilweise verfallende Siedlung Barentsburg, wo die Russen immer noch von ihrem vertraglich garantierten Recht des Kohleabbaus Gebrauch machen und auch ein wenig vom Tourismus profitieren.

Während der Nacht fuhr unser Schiff die Küste entlang weiter nach Norden. War der erste Tag eher bedeckt, so begrüßte uns am nächsten Morgen ein strahlend blauer, wolkenloser Himmel in NY Ålsund. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Bergbausiedlung, die aber seit den 60er Jahren nur noch von Wissenschaftlern der Fachrichtungen Meteorologie, Astronomie, Biologie, Meereskunde usw. bewohnt und besucht wird. Neben anderen Nationen hat auch das deutsche Alfred Wegener Institut hier eine Niederlassung.

Den Vormittag über hatten wir Gelegenheit, in dieser wunderschönen Berglandschaft am Kongsfjord zwischen den Gebäuden umherzuwandern und auch das "nördlichste Postamt der Welt" zu besuchen. Wegen der immer vorhandenen Gefahr einer Eisbärbegegnung darf man die Siedlung aber nicht unbewaffnet verlassen. Am Ende jeder Schotterstraße stand als Aufsicht ein Ranger mit Gewehr und wies auch darauf hin, dass wir die brütenden Seevögel nicht stören und die empfindliche Tundra nicht betreten sollten.

Am selben Tag kreuzten wir ein wenig weiter nördlich vor der breiten Front des Lilliehöökgletschers und erlebten abends als weiteren Höhepunkt das Ausbooten mit Zodiacs zum Landgang auf einer Halbinsel im Magdalenenfjord.
Auch hier wachten Ranger über unsere Sicherheit und über die Unversehrtheit der alten Walfängergräber.
Wieder an Bord wurde uns auf dem Pooldeck bis weit nach Mitternacht ein zünftiges Barbecue serviert, wobei wir weiterhin den Blick auf die Gletscher im Magdalenenfjord genießen konnten.

Am nächsten Vormittag fuhren wir an der Nordküste Spitzbergens in den Liefdejord ein, um vor dem gewaltigen Monacogletscher zu kreuzen.
Die Berge waren hier leider etwas nebelverhangen, aber dafür driftete ein besonders hübscher kleiner Eisberg an uns vorbei. Kurz danach war es sogar möglich, mit dem Fernglas eine kleine Eisbärenfamilie auszumachen, die das steinige Ufer entlang streifte.
Wir passierten schließlich die flache Insel Moffen auf 80 Grad nördlicher Breite, die immer von zahlreichen Walrössern zum Ruhen genutzt wird. Dies war unser nördlichstes Ziel, danach ging die Fahrt wieder südwärts.

Nach eineinhalb Seetagen erreichten wir die einsam im Nordatlantik gelegene Insel Jan Mayen. Der obere Teil des Beerenbergs lag - wie fast immer- im Nebel, aber die bis zum Meer hinabreichenden, zum Teil von schwarzer Lavaasche bedeckten Gletscher boten einen dramatischen Anblick.
Glücklicherweise ließ das Wetter die geplante Landung mit den Zodiacs zu, so dass wir einen kleinen Bergrücken erklimmen und einen Blick über zwei weite Buchten dieser Vulkaninsel genießen konnten.
Schließlich riss der Nebel sogar auf und gab den schneebedeckten Beerenberg vollstädnig frei. Ein unvergesslicher Anblick!

An einem weiteren Seetag wurde mit liebvollem Aufwand die wohl abligatorische Polartaufe durchgeführt, obwohl wir den Polarkreis ja eigentlich von Norden kommend überquerten und also die Arktis wieder verließen.

Die nächsten 4 Tagen waren Island gewidment, das wir bei Akureyri erreichten. Im Gebiet des Myvatn, auf der Halbinsel Snæfellsnes und von Reykjavik aus besuchten wir die bekannten Naturschönheiten, also Wasserfälle, Preudokrater, schweflige, blubbernde Schlammtöpfe, bizarre Lavaformationen im Inland und an der Küste, Geysire und natürlich den Nationalpark Pingvellir, wo jahrhunderte lang die gesetzgebende Versammlungen der Isländer agbehalten worden waren.
Da in Reykjavik außer der MS Hamburg noch drei andere riesige Kreuzfahrtschiffe lagen, war es leider gerade hier hoffnungslos überlaufen. Man musste schon eine Weile Schlange stehen, um einen Blick in das Tal zu haben.
Der Wanderweg hinab war leider wegen Umbauarbeiten gesperrt.

Wie anders war es dann glücklicherweise bei den Westmännerinseln: Die MS Hamburg ist klein und wendig genug, um in den engen Hafen von Heiæy einzulaufen und sich mit Hilfe des Lotsen darin zu drehen. Bei strahlendem Sonnenschien blickten wir dabei auf die bunte Fischereiflotte und hatten anschließendbei einer Rundfahrt um die kleine Insel genügend Zeit, ausgiebig Papageientaucher bei ihren Bruthölen zu fotografieren, auf dem neuen Vulkan von 1974 umherzulaufen und ein wenig Freizeit im Ort zu verbringen.
Dieser Ausflug ist uns in besonders guter Erinnerung geblieben.

Für das inländische Festland sollte man sich aber lieber mehr Zeit nehmen, als man sie auf einer Krzefahrt bekommt. Die Lust ist geweckt, die grandiose Insel noch einmal im Rahmen einer Busrundreise oder mit dem Mietwagen zu besuchen, um nicht einem ganz so eingen Zeitplan unterworfen zu sein.

Während wir die See um Spitzbergen spiegelglatt erlebt hatten, waren wir bei Island 2 Tage lang schwerer Dünung von einem weiter entfernten Unwetter ausgesetzt. Allerlei Geschirr und Gläser gingen zu Bruch und ein kleines Buffet stürzte um, aber es gab keine ernsthaften Einschränkungen.
Kein Problem, den Sekt auch mal aus Plastikbechern zu trinken! Einige Künstler konnten zwar wegen des Seegangs nicht auftreten, aber gänzlich unbeeindruckt hat dann der wackere Konzertpianist den Abend allein bestritten: er könne ja im Sitzen arbeiten.

Nach einer Stippvisite auf den Orkney-Inseln mit Besuch der besonders gut erhaltenen steinzeitlichen Siedlung Skara Brae gelangten wir nach einem weiteren Seetag nach Hamburg und konnten bei strahlendem Sommerwetter die Einfahrt in die Elbe und den Hamburger Hafen genießen.

Fazit: Insgesamt eine sehr gelungene Kreuzfahrt, nicht zuletzt auch wegen der seltenen Landgänge auf Jan Mayen und den Westmännerinseln. Auf dem Schiff herrschte eine angenehme Atmosphäre und das Team an Bord war sehr um die Zufriedenheit der Gäste bemüht.

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